Sommerurlaub am Wilden Kaiser

Nachdem wir im Winter in unserm Ski-Urlaub beschlossen hatten die Gegend auch mal im Sommer zu erkunden, ging es am 24.06.2023 um 01:30 Uhr los Richtung Itter in Tirol. 

24.06. – Die Anreise

Die Fahrt war entspannt und wir hatten ein Zeitfenster erwischt, in denen nicht alle in den Urlaub fahren wollten. Auch kam uns zu Gute, dass NRW dieses Jahr als erstes Bundesland mit den Ferien begann.

Um ca. 11:00 Uhr kamen wir am am Campingplatz an. Nachdem wir uns angemeldet hatten, brachte der Platzwart uns auf unseren, bereits im Winter ausgesuchten, Platz. Philipp rangierte den Wohnwagen mit dem Mover, sodass dieser perfekt stand und das Ausrichten leicht von der Hand ging. Auch das Vorzelt war fix aufgebaut und eingerichtet. 

Bevor es zum Einkaufen ging, gönnten wir uns in Ruhe einen Kaffee. Wie gut, dass wir uns von den Winterurlauben schon gut auskannten. Die Kinder erholten sich derweil von der Fahrt. Wieder am Platz, suchten wir noch schnell nach dem nächsten Baumarkt, denn unser Abwasserschlauch lag noch zu Hause im Keller. Daher fuhren wir noch schnell nach Wörgl zum nächstgelegenen und geöffneten Baumarkt – einmal im Urlaub, gehört das schon dazu.

Wieder am Platz schmiss Philipp schnell ein paar Würstchen auf den Grill und es gab den von Lotti zu Hause zubereiteten Nudelsalat. Max hatte es sich nachmittags bereits im Liegestuhl gemütlich gemacht und den fehlenden Schlaf nachgeholt. Auch wir andern drei gingen dann zeitig ins Bett.

25.06. – Mein Geburtstag

Geburtstag im Urlaub, das hatte ich bestimmt das letzte Mal mit 14 Jahren. Nach einem leckern Frühstück, durfte ich noch ein paar Geschenke auspacken. Dann ging los zu unserer ersten Wanderung: Söll – Hohe Salve – Söll.

Wie auch in den letzten Urlauben, galt es auch diese Jahr wieder eine Wandernadel zu erlangen und auf dieser dann Schlussendlich 18,7 km langen Tour gab es einige Stempel einzusammeln.

Die Wanderung war weitestgehend in unserem Wanderführer beschrieben, wobei wir noch einen Abstecher zum Speichersee Hohe Salve machten. Durch diese kleinen Umweg, waren wir schon mehr in Richtung Mittelstation von Hopfgarten gelaufen und somit entschieden wir von dort aus zur Hohen Salve nach oben zufahren. Oben angekommen, machte Lotti mich darauf aufmerksam, dass dort neben uns die Nachbarn vom Urlaub an Christi-Himmelfahrt standen. Nach einem kurzen Schnack und der Feststellung, dass man erst bis Österreich fahren muss, um sich zufällig zu treffen, verabschiedeten wir uns voneinander. Ich wollte noch meinen DIY Geburtstagskuchen auspusten, denn wann hat man schonmal die Gelegenheit, dies auf einem Gipfel zu machen.

Danach machten wir uns an den Abstieg Richtung Rigi und weiter den im Winter als Ziehweg bekannten Weg Richtung Kraftalm, um dann wieder Richtung Söll zu laufen. Gegen 16:00 Uhr kamen wir dann an der Stöcklalm an, deren Küche eigentlich bereits um 16:00 Uhr geschlossen hatte. Doch für uns gab es noch Käsespätzle und Salat und somit verließen wir gut gesättigt den Berg mit der Bahn und waren stolz und glücklich unsere erste Tour geschafft zu haben. 

Am Platz angekommen, wollten die Kinder erst einmal den Pool unsicher machen. Philipp und ich machten es uns im Schatten gemütlich. Ich rief meine Mama an, um ihr vom tollen Tag zu berichten, doch die hatte grad keine Zeit und sagte sie würde mich später nochmal anrufen. Ok, manchmal ist das so. Nach einiger Zeit kamen die Kinder vom Pool zurück, sie borgen um die Ecke und im Schlepptau meine Eltern. Sie waren den weiten Weg von Potsdam – sie waren an der Ostsee und Ukkermark im Urlaub – nach Itter gekommen, um mir persönlich zu gratulieren. Ich war einfach nur perplex und habe mich sehr gefreut. Sie hatte vor, bis Donnerstag zu bleiben und ein wenig den Urlaub mit uns zu verbringen. Wir saßen am Abend  noch lange zusammen und planten unsere gemeinsame Zeit.

26.06. – Ein Tag am Hexenwasser

Heute ging es noch einmal Richtung Söll, doch diesmal nicht mit dem Auto, sondern zuerst mit dem Wandererbus nach Hopfgarten, dann mit der Bergbahn hoch zur Hohen Salve und von dort mit der Bahn zum Hexenwasser runter. Hier angekommen, begaben wir uns auf den Barfuß-Wanderweg, den längsten in Tirols, und verbanden diesen mit der Raben-Runde. Hier galt es Raben zu finden und mit einem Zwickel ein Lösungswort zu bilden. Die Raben Runde kannten wir bereits aus dem Winter, aber mit Skiern ging die Runde (sie hat ein paar andere Stationen) deutlich schneller.  Nach den wirklich tollen und liebevoll gestalteten  Stationen und einer Abkühlung an den Wasserspielen, kehrten wir abermals in der Stöcklalm ein. 

Heute hatten wir die gesamte Auswahl und jeder fand etwas Leckeres. Nach dem leckern Essen machten sich die Kinder nochmal auf, die restlichen Wasserspiele zu erkunden und wir Großen drehten nochmal eine Runde oberhalb der Stöcklalm. Danach trafen wir uns am Rabennest. Philipp stempelte noch schnell die Savelmmoos Alm und dann ging es wieder hinauf zur Hohen Salve und Richtung Mittelstation Hofgarten. 

Von hieraus machten wir uns auf den Weg Richtung Campingplatz es ging über Wiesen und durch Waldstücke und gegen Abend waren wir dann endlich wieder am Campingplatz. Geschafft! Die Kinder und Großeltern schwammen noch ein paar Runden im Pool und dann rief auch schon bald das Sofa oder Bett.

27.06. – Wir besuchen Ellmis Zauberwelt

Nachdem es die ganze Nacht und auch am morgen geregnet hatte, machten wir uns trotzdem auf den Weg zum Bergkaiser. Hier ging es mit der Bergbahn hoch. Wir besorgten uns die Schatzkarte zu dieser besonderen Aktionswelt und einen Ellmi Taler. So ausgestattet ging es auf in die Zauberwelt, um Ellmis Schatz zu finden. Wir entdeckten eine liebevolle und detailreiche Zauberwelt und die Schätze der Bergwelt. Die Kinder kamen voll auf ihre Kosten und konnten soviel entdecken, klettern, ausprobieren und erfahren. Das Gleiche galt natürlich auch für uns Großen.

Nach einer Stärkung beim Bergrestaurant „ Bergkaiser“, ging es wieder talwärts. Hier machten wir noch einen Abstecher zur Praxis von Dr. Martin Gruber, wenn man dann schonmal in der Nähe war und eine Filmkulisse besuchen konnte, also nochmal ein Stück bergauf. Nachdem wir dann noch schnell einen Supermarkt „überfallen“ hatten, ging es zurück zum Campingplatz. Die Kinder besuchten Oma und Opa. Philipp und Ich fuhren noch zur Touristen Information im Nachbartal, wo wir noch etwas Info-Material besorgten.

Danach ging es gemütlich zu. Zum Abend hin aßen wir noch gemeinsam ein ausgiebiges Abendbrot und saßen eine Weile noch zusammen. 

28.06. – Ruhetag

Heute stand Müßiggang auf der Tagesordnung. Jeder ging seiner Beschäftigung nach, gegen Nachmittag wurde gemeinsam gegrillt und die Oma machte zum Nachtisch noch Crêpes. Am Abend retteten wir vier noch die Zauberschule. 

29.06. – Die Teufelsgasse

Oma und Opa machten sich nach dem Frühstück auf den Weg n Richtung Heimat. Wir verabschiedeten uns und machten uns anschließend auf den Weg zur Teufelsgasse in Kirchdorf.

Diese Wanderung war eine Empfehlung unseres Wanderführers. Nachdem wir das erste Stück über einen Forstweg mit nicht ganz soviel Schatten geschafft hatten, kamen wir an den Eingang der Teufelsgasse. Hier stand auf einer Tafel die Sage der Schlucht: 

Da die Schlucht sehr verwinkelt ist und Menschen sich verirrten und somit vom Teufel geholt wurden, ritzten die Menschen ihre Namen in die Wände, um ihren Hinterbliebenen von ihrem Schicksal zu erzählen. 

Zunächst war die Gasse ein schmaler aber gut begehbarer Wanderweg. Immer wieder verließen wir die Gasse, um kurz darauf wieder einzutauchen. Es war kühl und die Bäume spendeten Schatten. Wir näherten uns dem östlichen Teil der Schlucht. Hier gab es einen Kraxel-Rundweg. Philipp, Lotti und Max machten sich auf den Weg. Ich ging auf dem Hauptweg weiter, auch hier gab es dann noch einen Kletterpartie, welche ich besser als gedacht meisterte. 

Nach der Schlucht kam ein großes Waldstück, in welchem ich mir einen Sitzplatz suchte und eine Pause machte Pause, während ich auf die anderen drei wartete. Kurze Zeit später kamen sie vom Rundweg zurück und wir machten uns gemeinsam auf, den Weg fortzusetzen. Es ging noch eine Weile durch den Wald, bevor wir eine Wiesenlandschaft erreichten, die als Vorboten für die nahelege Alm stand. 

Nachdem wir die Wiesen überquert hatten, nahmen wir den Prostkogel fest ins Visier. Die nahegelegene Prostalm ließen wir zunächst links liegen und begaben uns auf den kurzen, aber steilen Aufstieg. Unsere Belohnung war ein toller Ausblick auf den Wilden Kaiser und die Umgebung. 

Danach gönnten wir uns eine lecker Jause an der Prostalm. Nach der ausgiebigen Rast, setzten wir unseren Weg fort. Es ging auf einem schöne Forstweg zurück Richtung Auto.  Nach getaner Wanderung ging es dann noch für uns alle an den Pool, wobei die Kinder das kühle Nass mehr nutzten als wir Eltern.

30.06. – Hintersteinersee

Das kühle Nass kam von oben. Auf unser Wandertouren Ideenliste stand noch die Runde um den Hintersteiner See bei Scheffau. Da See Umrundungen ja schon traditionell bei Regen gemacht werden, war auch schnell klar, dass diese Runde unser heutiges Ziel war. Zudem lagen auch hier genügend Hütten auf dem Weg, was unserem Punktekonto für die Wandernadel gut tat. 

Zu Beginn ginge es auf der Straße am Seeufer entlang und wir teilten uns den Weg mit Autos, Fahrrädern und dem Wandererbus. Zum Glück änderte sich dies nach der zweiten Jausenstation und wir gingen einen schönen Wanderweg. Auch wenn dieser immer wieder rauf und runter ging, hatten wir den See die ganze Zeit auf unserer linken Seite fest im Blick. Nach diesem doch recht kurzen Wanderausflug, besorgten wir noch Salat und Baguette, sowie ein paar Würstchen für unser heutiges Abendessen. Dann ließen wir den Tag mit einer Folge „Bergdoktor“ ausklingen.

01.07. – Der zweite Ruhetag

Kurz nach dem Aufstehen hörten wir schon vor dem Frühstück ein aufgeregtes Hupen. Schnell war die Quelle ausgemacht. Der Chef hatte seinen Traktor vor die „Itter Kutsche“ gespannt und fuhr, wie wir es bereits vom Hegi kannten, eine Runde über den Campingplatz. Zum Glück geschah dies ohne laute Kinderdisco Musik. Die Kinder entschieden sich mitzufahren und konnten gleich vor dem Vorzelt zusteigen. Nach einer ausgiebigen Runde über den Platz und einem ausgiebigen Frühstück machen wir einen Tag auf dem Platz und trotzten dem durchwachsenen Wetter, indem wir einen gemütlichen Tag im Wohnwagen machten.

02.07. – Max macht Pause

Nach dem Frühstück entschied sich Max dazu heute einen Tag auszusetzen. Somit hieß es heute wandern ohne Max. Geplant war der Aufstieg vom Hintersteiner See zum Kreuzbichel. Auf dem Weg dorthin lagen drei Punkte reiche Almen. 

So machten wir uns auf den Weg, bei bewölktem Himmel und leichtem Wind ein toller Tag zum Wandern. Der Wanderweg war genau so wie wir es mögen, über Stock und Stein. Die 320 Höhenmeter warnen so gut zu überwinden. Zunächst machten wir uns auf den Weg zum Gipfel, um danach die Stempel einzusammeln und auf der Kafma Alm sehr gut zu essen. 

Gestärkt war der Abstieg gut zu schaffen und somit hatten wir eine tolle Wanderung, auch wenn Max nicht dabei war. Der wartete schon auf uns und war sich sicher, dass er Morgen wieder mit dabei ist. Den restlichen Tag ließen wir am Wohnwagen ausklingen.

03.07. – Kaiser Welt

Heute ging es zum Hartkaiser hoch in die Kaiserwelt. Doch bevor wir uns auf die Edelstein Suche konzentrierten, hieß es erstmal noch ein Runde Stempel sammeln. Die Runde um den Hartkaiser bescherte uns einen wunderbaren Ausblick. Nachdem wir dies geschafft hatten ging es in die Erlebniswelt der Kaiserwelt. Hier mussten Edelsteine gefunden und der Fund mittels Knipser quittiert werden. Als Belohnung für die Hilfe gab es eine Krone aus Filz. Nachdem die Kinder noch die Kettcars ausgiebig genutzt hatten, ging es mit der Gondel zur Mittelstation und von dort zur Neualm. Hier genossen wir unsere verdiente Jause und machten uns nach einem sehr leckern Essen auf zum Abstieg. Wir sammelten noch zwei weitere Stempel und gingen gemütlich den Weg bergab bis zum Parkplatz. 

04.07. – Moor & more

In der Nähe von Going machten wir uns auf den Weg, die letzten 100 Punkte für die goldene Nadel am Wilden Kaiser zu sichern. Die Moor & more Runde sollte uns die notwendigen Stempel bescheren.

Auf dieser Runde „begleitet“ uns Rocky, ein Junge der uns viel über den Lebensraum Moor und seinen Bewohnern erzählt. Viele Stationen und Zwickel Stellen säumten den Weg. Auf der Graspoint „Niederalm“ gab es die erste und am Ende gab es einen kleinen Waldspielplatz. Hier machten wir ein kleines Picknick und suchten auf der Karte einen alternativen Rückweg, denn den selben Weg wollten wir nicht wieder zurück und den eigentlichen Rundweg gab es nicht mehr. Philipp fand einen Weg auf der Karte und so führe er uns auf direktem und offiziell gekennzeichneten Weg zum Parkplatz zurück, einfach genial.

Dann hieß es „ab ins Auto“ und auf zur Touristen Information, denn, und das ist wirklich großartig, für die Kinder gab es nach dem erfolgreichen Lösen eines Rätsels immer eine tolle Überraschung, das war direkt ein doppelter Ansporn.

Und wenn man dann schon einmal in Going war, dann schaut man sich auch hier die Filmkulissen an. Auf dem Marktplatz von Going steht nämlich der Gasthof „Wilder Kaiser“ aus der Fernsehserie der „Bergdoktor“. Schon ulkig und da während unseres Urlaubs tatsächlich auch Dreharbeiten stattfanden, war alles zurecht gemacht, dekoriert und überklebt, sodass man nicht mehr sieht, dass man sich eigentlich in Going befindet.

Anschließend ging es noch nach Scheffau, wo wir unseren Kreislauf auf der Kneipp Runde in Schwung brachten und noch ein paar Punkte einsammelten. Nachdem die Kinder ein Eis geschleckt hatten und wir die erfrischende Runde hinter uns hatten, fuhren wir nach Söll. Hier konnten Philipp und ich uns endlich auch die goldene Sonne (Wandernadel) abholen.

Damit hatten wir unser gestecktes Ziel erreicht, aber wir hatten das starke Gefühl, dass da noch mehr möglich war… Zum Abendessen gab es Leberkäse, Brot und Salat, einfach lecker. Den Abend haben wir dann mit dem Bergdoktor im Fernsehen ausklingen lassen. 

05.07. – Regenpause

Das Wetter ist uns heute nicht auf unserer Seite, wie in den Bergen üblich kommt nach dem warmen Tag, hin und wieder ein Regentag. Aber für das schlecht Wetter Programm ist schnell gesorgt,. Die Kinder haben genügten elektronische Beschäftigung und Philipp findet auch was zu tun und ich ich kann lesen den ganzen Tag, herrlich. Am Abend bereiten wir noch alles für Lottis Geburtstag, ich backe einen Käsekuchen mit Manderinchen und wir dekorier noch. Dann gehts auch zeitig in Bett, denn morgen ist ein großer Tag.

06.07. – Lottis Geburtstag

Heute war ein ganz besonderer Tag, Lotti wurde 12 Jahre alt. Natürlich gab es ein Geburtstagsfrühstück und Geschenke, auch die ersten Gratulanten meldeten sich telefonisch.

Lotti hatte sich für heute das Alpinolino in Westendorf als Ziel ausgesucht. Das war ein Anlass noch schnell in der Touristeninformation das Wandernadelbuch für das Bixental zu holen. Im Alpiolino gab es viel zu entdecken, einen Himmelsteig und den Holzwurmweg und die Spoggolino, das ist die längste Kugelbahn Tirols.

Also dann auf nach Westendorf und auf ins Abenteuer. An der Bergstation angekommen begannen wir den Tag auf dem Himmelssteig. Hier ging es darum Marmorta, das jüngste Kinder der Familie Murmel, wieder zu finden. Sie hatte Hinweise hinterlassen und die Bergbewohner halfen gerne. Der Weg führte um den Berg herum, immer höher hinauf bis zu einer Weggabelung, an der man sich entschied, ob man auf den Gipfel mochte oder lieber den Weg ohne Gipfelglück fortsetzten wollte.

Bei uns stellte sich diese Frage nicht. Wenn für uns möglich, so nehmen wir jedes Gipfelkreuz mit. Also ging es weiter hinauf zum Guggenkögel auf 1.886m. Hier erwartete uns neben dem tollen Blick über die Kitzbühler Alpen und Richtung Hohe Salve und WIlder Kaiser, ein Gipfel-Stempel und ein Gipfelbuch. Zudem war hier der Adlerhorst, doch auch hier fanden wir Marmota nicht.

Also ging es weiter. Nach einer kleinen Kapelle und einem Foto Point fanden wir etwas bergab am Wegesrand den Startpunkt von Spoggolino. Entlang der Kugelbahn ging es leichten Fußes bergab zurück bis zur Bergstation der Alpenrosenbahn.

Nach einem Getränk am Talkaser, ging es für uns weiter zu Fuß Richtung Tal und an ein paar Hütten vorbei, bis zur Mittelstation. Hier gab es an der Sonnenalm noch das gewünschte Geburtstags-Mittagessen – Kaiserschmarren.  Danach begann der Holzwurmweg und auf dessen Strecke wir Tiere erraten mussten. Auch ihr gab es wieder Zwickel Stationen, bei der die richtigen Antworten eingetragen wurden.

Lieder waren wir, aufgrund meiner schmerzenden Knie sehr langsam und kamen zum Ende sowohl in den befürchteten Regen, als auch zu spät an der Kassa der Bergbahn an, um uns die verdiente Belohnung abzuholen. Das war abergar nicht schlimm, denn wir waren sicher, dass wir in den nächsten Tagen bestimmt wieder hier sein werden.

Zu guter Letzt hieß es dann noch duschen und ab aufs Sofa „ Einmal Camping, immer Camping“ wartete auf uns.

07.07 – Baumgartenköpfl und Wilderer Kanzel

Heute ging es nach Elmau mit dem Auto, und dann mit dem Wanderbus zur Wochenbrunner Alm. Wir wollten Wilder Kaiser Luft schnuppern. Die Alm liegt am Berg auf 1.085m und bildete den Ausgangspunkt für unsere Wanderung, zum Baumgartenköpfl auf 1.568m.

Es war sonnig, also nahmen wir den Kraxel-Weg zur Marien Grotte und danach stiegen wir auf zur Gaudeamushütte. Hier machten wir eine Pause, genossen den sagenhaften Blick auf das Ellmauer Tor am Wilden Kaiser und füllten unsere Speicher auf. 

Dann ging es weitere 1,5 Stunden den Berg rauf immer im Kraxel-Modus, mal Sonne, mal Schatten. Endlich war er in Sicht, der Gipfel. Was für ein Ausblick, natürlich besuchten wir auch noch das Bergsteigergrab. Nach dem ersten Metern Abstiegt ging es auf der gegenüberliegenden Seite nochmal hoch bis zur Wilderer Kanzel auf 1.642m. 

Nun hieß es aber wirklich Abstieg. Mit gutem Tempo ließen wir Meter um Meter hinter uns. Wir erreichten nach gut einer Stunde erneut die Gaudeamushütte, wo wir endlich eine zünftige Jause genossen. Anschließend hieß es auf Wiedersehen und Abstieg zur Wochenbrunner Alm, was uns sehr gutgelang, sodass wir nach unserer Ankunft nur drei Minuten auf den nächsten Wandererbus warten müssten und eine Viertelstunde später wieder am Auto waren. Von hier aus ging es direkt in die Tourismus Information, denn Philipp und ich hatten auch endlich die Wandermedaille erlangt. Zur Feier den Tages, dass nun alle vier Familienmitglieder die Wandermedaille des Wilden Kaisers erlang hatten, gab es ein dickes Eis. 

Nach einer Dusche und Füße hoch, gingen wir alle zufrieden ins Bett.

08.07. – Auf ins Brixental

So im Gebiet „Wilder Kaiser“ haben wir alle uns möglichen Auszeichnungen erlagt, was nun?

Zum Glück hatten wir das Stempel Buch vom Bixental bereits angefangen und es hatte immer noch viel freie Flächen. Also ging es heute rauf zur Riesenwelt in Hochbrixen. 

Wir nutzten unsere Sommercard der Bergbahnen und fuhren bis auf den Zinsberg um hier einen kleinen Abstecher zur Jochstub´n zu machen. Von hier aus ging es mit der Bahn wieder runter – meine Knie bedankten sich sehr. 

Von der Talstation der Zinsbergbahn, ging es ein wenig bergauf zur Brantlalm. Nachdem wir auch diesen Stempel hatten, gingen wir durch die Riesenwelt hinunter Richtung Filzboden. Wir nahmen den Umweg über die Frank Alm und tranken hier etwas. Von hier aus ging es weiter zur Filzalm, dort gab es eine Jause. Anschießend kam das, worauf die Kinder sich schon den ganze Vormittag gefreut hatten, am Filzalmsee gibt es einen schönen Wasserspielplatz. Die Kinder hatten extra ihre Schwimmsachen mitgenommen und genossen die Abkühlung im Nass. Auch wir Eltern genossen es, die Beine lang zumachen und etwas zu dösen. Zum Glück entdeckten die Kinder erst zum Ende hin die Frösche und Wasserschlangen im Wasser. Nach dieser Erfrischung ging es wieder zu Gondel. Im Tal angekommen, holten wir uns die Bronze Nadel der Region Brixental. Schon wieder ein erfolgreicher Tag.

10.07. – Das Brechhorn auf über 2.000 Metern

Heute hieß es noch einmal früh raus und ab in die Wanderschuhe, den heute sollte noch ein 2.000er bezwungen werden. Um genau zusein, das Brechhorn auf 2.023m. 

Es ging mit der Alpenrosenbahn in Westendorf hoch und auf rechte Hand Richtung Brechhornhaus. Die Motivation heute war groß, das Wetter bescherte uns Wolken, die für angenehme Temperaturen sorgten.  Der geplante Wanderweg sollte uns um den Fleiding (1.892m) herumführen. Aber wir waren uns einig, wir nahmen diesen Gipfel vorher auch noch mit. Also ging es grade und steil den Weg nach oben und somit verließen den eigentlichen Plan. Nach dem knackigen Anstieg und der nicht ganz einfachen Kletterei waren wir eine Stunde nach Beginn unsere Wanderung auf dem ersten Gipfel. Was für ein toller Blick. 

Um keinen Schritt zuviel zu machen, kürzten wir ab und gingen auf der andern Seite den Berg wieder runter, um auf dem eigentlichen Weg  wieder auszukommen und somit die geplante Tour fortzusetzen. Wir gingen auf dem schön angelegten Alpinorama Weg und kamen am Berchhornhaus an. Hier hieß es erstmal kurz verschnaufen,  ein kühles Getränk genießen und nochmal die Toilette aussuchen. 

Dann ging es auf zum 1,5 stündingen Aufstieg zum Brechhorn. Zunächst ging es tatsächlich ein wenig bergab, um dann direkt knackig in Serpentinen aufzusteigen. Darauf folgend ging immer wieder leicht rauf und runter, wobei wir uns immer auf dem Bergrücken befanden und das Gipfelkreuz immer noch nicht in Sicht war. Das Ziel war gefühlt immer noch weit weg und hinter uns zog es dunkel auf. Aber wir liefen stetig weiter und kamen am Grad des Brechhorns an. Hier hieß es wieder Konzentration aufbauen und ein wenig klettern. Endlich oben, entschädigte der Blick für alles und auch die Wolken hatten beschlossen ein Tal weiter zu ziehen, was für ein Glück. 

Auch der Abstieg gestaltete sich zunächst einfacher als erwartet, bis die Sonne meinte noch mal ein bisschen was nachzuholen. Sie begleitetet uns mit voller Kraft bis zurück zum Talkaser, wo wir noch lecker aßen und abschließend gemütlich mit der Gondel runterfuhren. 

Wie schon so oft machten wir uns auf den Weg in die Touristen Information, denn wir hatten die Punkte für die silberne Wandernadel zusammen. Nach einem netten Plausch mit der örtlichen Mitarbeiterin der Information, machten wir uns auf den Weg zum Wohnwagen, müde, zufrieden und mit ganze vielen bleibenden Erinnerungen im Gepäck. 

11.07. – Heißester Tag des Jahres

Am heutigen Tag beschlossen wir, die Wanderkleidung im Schrank zu lassen und die Wanderschuhe gegen Turnschuhe zu tauschen. Heute ging es in die Großstadt, nach Innsbruck. 

Da wir in diesem Urlaub auf eine Vignette für die österreichische Autobahn verzichtet hatten, mussten wir nun über die Landstraße fahren und nach 1,5 Stunden erreichten wir in Innsbruck den Alpen Zoo. Philipp und ich hatten diesen bereits vor 12 Jahren ohne Kinder besucht. Heute zeigte sich wieder, dass Zoos nicht nur was für kleinen Kinder sind, sonder dass sich die Zoos weiter entwickelt hatten und viel interaktiver gestaltet sind.

Im Alpen Zoo sieht man Tiere, die in den Alpen leben oder lebten und erfährt viel über den Lebensraum Alpen. Nach einem dreistündigen aber kurzweiligen Besuch, machten wir uns noch auf den Weg in die Innenstadt, um uns die Altstadt anzuschauen. Trotz der 37°C war die Stadt voll und wir froh in der Tiefgarage zu stehen. Nachdem wir ein wenig durch die tollen alten Gassen geschlendert waren, fanden wir im Stiftskeller einen schönen und relativ kühlen Platz. Hier gab es gut bürgerliche Küche und zum Glück konnte man auch kleine Portion bestellen, denn bei dem Wetter hatten wir ausnahmsweise keinen so großen Appetit wie sonst. 

Nachdem wir wirklich lecker gegessen hatten, schlenderten wir noch weiter durch die Altstadt, schauten beim Hard Rock Café vorbei und nutzten die kleinen Einkaufszentren zur Abkühlung. Nachdem wir genug gesehen hatten, machten wir uns auf den Heimweg. 

Die Kinder sprangen noch in den Pool und wir Eltern legten die Füße hoch. Es war wirklich sehr warm und auch die Nacht versprach keine Abkühlung. In der Nacht hörten wir zwar drei Regentropfen auf dem Wohnwagen Dach, doch mehr Abkühlung gab es nicht.

12.07. – Ein weiterer Ruhetag

Nach dieser Nacht mussten wir erstmal unter die Dusche, es war zu warm. Die Kinder durften ausschlafen und Philipp und ich genossen ein Weißwurst Frühstück zu zweit. Das Wetter war heute werde Fisch noch Fleisch und somit entschieden wir uns für einen Platztag und „gammelten“ ein wenig rum. Die Wanderung von heute hofften wir am Freitag nachzuholen.

14.07. – Die letzte Wanderung

Heute hieß es noch ein letztes Mal auf die Berge. Unser Ziel sollte heute Kirchberg sein. 

Die erste Etappe war wieder die Alpenrosen Bahn in Westendorf. Mit ihr ging es zur Bergsstation. Es war noch früh am Morgen und es begegneten uns verhältnismäßig wenige andere Wanderer. Zu nächst wanderten wir auf unseren Spuren der letzten Woche, wobei wir dieses Mal den Fleiding Gipfel rechts liegen ließen und uns für den Panoramaweg entschieden. Diesem Weg folgten wir in Richtung Kreuzjöchel See. Bevor wir diesen aber erreichten, ließen wir ihn rechts liegen und folgten der Beschilderung zur Wiegalm. Hier stempelten wir das erste Mal für diese Tour. 

Ab hier hatten wir einen tollen Blick über das vor uns liegende Tal und die Kitzbühler Alpen. An der Kobingerhütte, unserer nächsten Stempelstelle war dann Schluss für Radfahrer. Scheinbar war das in der Vergangenheit nicht jedem Radler immer ganz klar, wie die Beschilderung eindrucksvoll zeigte. Für uns ging es auf einem schmalen Pfad am Berg entlang weiter bis zur Bärenstätt Alm. Hier wurde zum dritten Mal für heute gestempelt. 

Die Schilder wiesen uns den Weg Richtung Gaisberglift. Auch wenn dieser nicht in unserer Sommerkarte enthalten war, sollte dies der Ausgangspunkt für unseren Abstieg sein. An der Gaisbergalm war es aber erst ein mal Zeit einzukehren. Hier gab es ein letztes Mal ein leckeres Essen auf der Alm. 

Nach dieser Stärkung, ging es auf der Goasberg Räseltour dem Tal entgegen. Der Weg war für Kinder und Familien gemacht und hielt einige schöne Rätselstationen bereit. Kleines Highlight des Tages waren sicherlich die Rutschen entlang des Weges, mit deren Hilfe wir einige Serpentinen abkürzen konnten. Da der Weg größtenteils im Wald verlief, machte dieser das Wandern bei dem  warmen Wetter sehr angenehm. Am Gasthof Obergaisberg gab es den letzten Stempel für diesen Urlaub. Noch einmal schnell die grauen Zellen bemüht und wir stellten fest, dass wir die Punktzahl für die goldene Wandernadel des Brixentals erlangt hatten. 

Für uns alle war entsprechend das letzte Ziel dieser Wanderung klar, die Touristeninformation in Kirchberg. Auf diesem Weg verlor Max jedoch den Anschluss und wählte so kurz vor Ende noch einen andern Weg ins Dorf. Nach kurzer Aufregung fanden wir ihn aber wieder und holten uns gemeinsam die goldenen Nadeln ab. 

Was für ein erfolgreicher Urlaub, sowohl die höchste Auszeichnung am Wilden Kaiser wie auch im Brixental und das in nur drei Wochen. 

Nach kurzem Warten auf den Bus, brachte dieser uns wieder nach Westendorf und mit dem Auto fuhren wir zurück zum Wohnwagen. Nachdem wir uns ein wenig ausgeruht hatten, stand noch der Abbau an und nach zwei Stunden war alles für die morgige Abreise bereit.

15.07. – Die Heimfahrt

Nach einer erholsamen Nacht, ging es nach dem Frühstück nach Hause.  Doch von Trauer über das Urlaubende war keine Spur, denn sogleich stellte sich die Vorfreude auf den nächsten Urlaub ein.