Reif für die Insel – Teil 3

Unsere neue Urlaubsbekanntschaft, nennen wir sie einfach Familie J. aus HS hatte am Freitag ihren letzten kompletten Urlaubstag auf diesem Campingplatz. Leider hatten sie erst im Januar gebucht und daher nur noch 2 Wochen auf einer Parzelle ergattern können. Da sie nicht auf dem Platz umziehen wollten, hatten sie sich dazu entschieden, ihre dritte Urlaubswoche auf einem anderen Campingplatz an der Nordsee zu verbringen.

Sonnenuntergangsromantik

Um unseren gemeinsamen Urlaub noch einmal nett ausklingen zu lassen, kamen sie auf die Idee, den Sonnenuntergang an der Westküste Fehmarns bei Wallnau anzusehen. Vom Deich aus, hatten wir einen einzigartigen Blick über die Ostsee Richtung deutsch-dänisches Festland. Wir bewaffneten uns mit Faltstühlen, Knabberkram, kühlem Radler und der Videokamera. So postierten wir uns alle nebeneinander, den Blick auf das Meer gerichtet und warteten darauf, dass die Sonne am Horizont die Ostsee küssen würde, bevor sie nur wenige Momente später nicht mehr zu sehen war. Ein wunderschönes Naturschauspiel, welches wir hier ohne jegliche Hindernisse bestaunen konnten. Gegen 21:20 war das ganze dann vorbei, sodass wir noch genau in der Zeit waren, um bis 22:00 Uhr, kurz vor Nachtruhe noch durch die Schranke am Campingplatz kamen. Auch diesen Abend ließen wir noch ganz gemütlich bei einem Getränk bis in die Nachtstunden im Vorzelt ausklingen. Die letzte Tat des Tages, bevor wir die Segel strichen, war noch schnell eine E-Mail an den Campingplatz im Bergischen, ob Familie J. aus HS nicht auch noch über Himmelfahrt einen Platz bekommen könnte. Wir haben uns einfach so gut verstanden.

Der Samstag war hier auf dem Platz der klassische Ab- und Anreisetag. Familie J. und mit ihnen viele andere verließen die Parzellen bis 11:00 Uhr um für die bereits über die Autobahnen der Republik anrollenden neuen Touristen Platz zu machen. Wir beschlossen an diesem Tag eine kleine Ruhepause einzulegen und einfach auf dem Platz zu bleiben. Nur eine ganz wichtige Angelegenheit stand bei uns im Kalender. Es war der 01. August und damit der Stichtag, an dem wir den Sommerurlaub für 2021 am bayrischen Alpenrand buchen konnten. Also setzten wir uns direkt nach dem Frühstück an den Laptop und schrieben eine E-Mail an den Campingplatz. Die Antwort ließ erfreulicherweise nicht lange auf sich warten. Bereits am Nachmittag erhielten wir die Bestätigung, dass unsere Vormerkung eingetragen sei und man sich auf unser Kommen im nächsten Jahr freue. Der Rest des Tages verlief gewohnt unkompliziert.

Der Chef grillt selbst

Genauso gestaltete sich auch der nächste Tag. Die Kinder spielten quer über den Campingplatz mit der nächsten Urlaubsfreundschaft. Denn genau auf dem am Samstag frei gewordenen Platz gegenüber kam eine neue Familie mit zwei Kindern an und wir verstanden uns auf Anhieb wunderbar. So war auch unsere letzte Woche vor Langeweile geschützt. Am Abend, als die Bäuche aller wieder zu Knurren begannen kam unser selbsternannte König vom Campingplatz auf die Idee, er könne doch auch mal den Grill anfachen und die Essenzubereitung übernehmen. So gab es Würstchen und Fleisch von Chef persönlich gegrillt.

Galileo Museum in Burg

Nach zwei Tagen auf dem Platz wuchs das Verlangen nach etwas mehr Programm bei den Kindern. Die Kinderanimation hatte hier aber ihren Ruhetag, so dass wir Eltern einspringen mussten. Da die Internet-Kritiken sich bei dem in Burg ansässigen Galileo Museum sehr unterschieden, nahmen wir dies zum Anlass einfach selber nachzusehen und uns eine eigene Meinung zu bilden. Die Warteschlage hielt sich in Grenzen bei den aktuellen Ausnahmeregelungen, die natürlich auch hier eingehalten werden mussten. Wir entschieden uns zunächst für das Technik-Museum und verbrachten dort eine sehr kurzweilige Zeit bei der Durchführung verschiedener Experimente rund um die Themen Optik, Magnetismus, Mechanik, Dynamik und Elektrizität. Im Anschluss besuchten wir auch noch das Naturkunde-Museum mit vielen Exponaten zur Urzeit, Weltentstehungsgeschichte und dem Leben auf unserem Planeten. Im Außenbereich gab es zudem eine Gold Waschrinne und einen großen Sandkasten, der zur Edelstein Suche einlud. Unser Fazit zu diesen beiden Museen ist ganz klar lohnenswert mit gewissen Einschränkungen. Die knapp vier bis fünf Stunden im Museum vergingen sehr schnell und es wurde nie langweilig. Jedoch waren einige Exponate und Experimente defekt. Zudem waren lediglich zwei Mitarbeiter für das ganze Museum an der Kasse tätig, keine Aufsicht im Museum selbst und anscheinend auch niemand, der die Defekte behebt. Dies betrübte unseren Besuch leider etwas. Nach dem Museumsbesuch besorgten wir noch die wohl letzten Einkäufe, die wir für diese Woche benötigten.

Die nächsten beiden Tage verbachten wir dann vorwiegend wieder auf dem Campingplatz, das Wetter blieb stabil sehr freundlich und wurde von Tag zu Tag immer wärmer. So gingen wir auch wieder an den Strand. Die Kinder buddelten im Sand, Schnorchelten durch die Ostsee und gingen auf Krabbenfang am Steg. Philipp versuchte sich erneut beim Kampf gegen Wellen, Wind und Strömung auf dem StandUp. Auch bei diesem Ausflügen bekommen wir Verstärkung durch Familie S. von gegenüber. Auch hier stimmte die Chemie und wir trafen uns öfters auf eine kleinen Plausch und gemeinsame Getränke, zum Beispiel am Dienstag Abend bei Live Musik auf der großen Wiese.

Können wir nicht auch mal Essen gehen?

Der Wunsch nach einem Essen jenseits vom Wohnwagen wurde immer größer. Daher einigten wir uns darauf am Mittwoch noch einmal mit dem Fahrrad nach Burg zu fahren um uns dort ein Restaurant zu suchen. Die Fahrt mit dem Auto hatten wir kategorisch ausgeschlossen, da schon die Parkplatzsuche mit dem Rad sehr herausfordernd war. Doch wir erwischten die richtige Uhrzeit, so gegen 15:00 Uhr war es ausgesprochen ruhig in den Straßen von Burg und genauso auch in den Restaurants. Ein Italiener mit dem passenden Namen „Don Camille e Pepone“ wurde angesteuert und wir aßen vorzügliche Pizzen, Suppe und Salat – sehr empfehlenswert!

Der Donnerstag sollte dann der heißeste Tag auf der Insel werden. Die Wetterkarte zeigte 28°C und einen wolkenlosen Himmel. Die Beschäftigungen an diesem Tag beschränkten sich dem entsprechen auf Wasserschlachten quer über mehrere Parzellen und über die Mittagsstunden den Rückzug in den Schatten. Philipp nutze zudem den Tag dafür, mal wieder einige Schwächen unseres Wohnwagens auszumerzen. Genaueres dazu gibt es in einem gesonderten Blog-Beitrag in der Kategorie „Pimp my Caravan“

Wir so oft bei längeren Urlauben, entschlossen wir uns dann bereits am Freitag den Abbau des Vorzeltes zu machen, um hier nicht noch den Morgentau beseitigen zu müssen. So war dann auch die Abreise an unserem letzten Urlaubstag wie gewohnt reibungslos. Wir sagten adieu und ganz bestimmt auch AUF WIEDERSEHEN zur Ostseeinsel Fehmarn.